Bischof Heiner Wilmer am Ostersonntag: „Der Allmächtige schlechthin ist der Tod“

Bischof Heiner Wilmer am Ostersonntag: „Der Allmächtige schlechthin ist der Tod“

CNA Deutsch/EWTN/ News/ Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim hat in einem am Ostersonntag veröffentlichten Interview gesagt, dass „der Allmächtige schlechthin der Tod“ sei. Außerdem ist ihm das „viele Streamen“ von Eucharistiefeiern in der Coronavirus-Pandemie „nicht ganz geheuer“ – und er bekräftigt seine Aussage, dass Missbrauch von Macht zur „DNA“ der Kirche gehöre.

Der 59-jährige antwortete auf die Frage, was er den Menschen in Deutschland zu sagen habe, die keiner Religionsgemeinschaft angehören. Wörtlich antwortete Wilmer darauf am Ostersonntag, 12. April 2020:

„Die eigentliche Frage lautet doch, wie kann ich gut leben, wie komme ich dem Geheimnis meines Lebens auf die Spur, wie bin ich so unterwegs, dass auch die anderen um mich herum gut leben können. Und dann ergibt sich auch die Frage, wie gehen wir um, wenn wir feststellen, dass unsere Vernunft an Grenzen kommt, dass die Vorhersagbarkeit von Ereignissen, die wir mathematisch und wissenschaftlich meinen, berechnen zu können, plötzlich abrupt ausgebremst wird.

Im Grunde genommen sind wir doch von einem Allmächtigen umfangen, ob wir wollen oder nicht. Der Allmächtige schlechthin ist der Tod. Das macht nachdenklich und das ist so ein Teil meines Umgangs.“

Im weiteren Gespräch verteidigt der Bischof die Entscheidung, das Gottesdienstverbot der Regierung akzeptiert zu haben und kritisiert das Übertragen heiliger Messen im Internet als – so wörtlich – „fixiert“ sein auf die Eucharistie.

„Dieses viele Streamen ist mir persönlich nicht ganz geheuer. Wir haben hier im Bistum gesagt, wir haben einen offiziellen Streaming-Gottesdienst, aber auch nur Audio, aus dem Hildesheimer Dom. Ich finde es persönlich nicht gut, wenn jeder Pfarrer, jeder Priester aus irgendeiner kleinen Kapelle oder aus dem Wohnzimmer streamt. Ich finde es deshalb nicht gut, weil wir damit zeigen, wie verarmt wir sind.

Vielleicht manifestiert sich jetzt auch einiges. Es kann auch nicht sein, dass wir nur auf die Eucharistie fixiert sind! Natürlich ist sie wichtig, aber das Zweite Vatikanische Konzil sagt, der Herr ist nicht nur gegenwärtig in der Eucharistie, sondern auch in den Heiligen Schriften, im Lesen der Bibel“, so Wilmer wörtlich.

Man könne sich auch über das Internet „zusammensetzen“.

(Tatsächlich beschreibt das Zweite Vatikanische Konzil sowie der Katechismus der Katholischen Kirche die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche.)

Außerdem bekräftigt der Bischof und Ordensmann im Interview am Ostersonntag seine Behauptung, dass Missbrauch zur „DNA der Kirche“ gehöre und betont: „Ja ich stehe schon dazu. Ich würde das genauso sagen“.

Anmerkung der KWZ-Redaktion: An Ostern feiern wir die Ueberwindung des Todes von Seele und Leib durch den Auferstandenen, durch Gott in der Person des Sohnes Jesus Christus. Dies ist die eigentliche Kern- und Frohbotschaft des christlichen Glaubens überhaupt.

Und da kommt ein deutscher Bischof daher und proklamiert den Tod als den Allmächtigen, dem sich alle zu beugen haben. Zu beugen dem Tode haben wir uns alle sicherlich in unserem irdischen Leben. Zu Ostern aber wissen die Christen: Der Tod ist nicht das Ende. Er wird überwunden von unserem Herrn und Erlöser. Dieses Oster-Zeugnis und nicht die Drohbotschaft vom allmächtigen Tod erwarten wir von den Hirten, ja, nicht nur vor uns, sondern auch vor den Spöttern und Atheisten. Da soll es nur Klartext geben, wie in der Heiligen Schrift.

Hier wollen wir jedoch nicht weiter klagen. In dieser nachösterlichen Zeit, die nicht nur einige Tage, sondern die ganze Zeit nach dem ersten Ostern andauert, sind uns statt Klage Bitte und Gebet aufgetragen, um den befreienden Osterglauben für uns alle, Herde und Hirten.

Herbert Meier, Herausgeber  Katholische Wochenzeitung

 

 

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